Dirk Vogel eröffnete die Veranstaltung und machte klar: Sachsen ist bereit für internationale Fachkräfte. Aber wie genau funktioniert die neue Fachkräftegewinnung? Hier kam Rasha Nasr, Bundestagsabgeordnete und Expertin für das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, ins Spiel. Sie gab Einblicke in die drei Säulen des neuen Gesetzes: Fachkraft, Erfahrung und Potenzial. Die „Blaue Karte“ ist jetzt durch geringere Gehaltsschwellen zugänglicher, und die Vorrangprüfung entfällt. Plus: Internationale Fachkräfte können mit Familie nach Sachsen ziehen und parallel zu ihrer Tätigkeit ihre Qualifikationen anerkennen lassen. Doch die Herausforderung bleibt groß – Deutschlands Attraktivität für Fachkräfte ist mit Rang 50 von 53 ausbaufähig. Hier sei eine stärkere Willkommenskultur gefordert, so Nasr.
Natalie Lohs vom Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS) zeigte, dass die Öffnung gegenüber Bewerbungsgepflogenheiten anderer Länder ein entscheidender Hebel ist. Sie empfahl Unternehmen mehr Toleranz bei Lebensläufen und betonte, dass Beratungsangebote für internationale Fachkräfte ausgebaut werden sollten. Wer es besonders eilig hat, kann das beschleunigte Fachkräfteverfahren nutzen – für einen Aufpreis von 411 Euro wird der Prozess schneller bearbeitet.
Für den nächsten Programmpunkt nahm uns Kay Tröger vom IQ Netzwerk Sachsen mit in die Welt der Anerkennungsverfahren. Tröger wies darauf hin, dass die Anerkennung internationaler Abschlüsse oft eine Geduldsprobe ist, für die Unternehmen Flexibilität brauchen. Damit Fachkräfte mit Chancenkarte nicht stranden, müssen Unternehmen Weltoffenheit leben und gleichzeitig durch Informationszentren die Prozesse kennen und beachten.
Wie gelingt es, die Chancenkarte und das beschleunigte Verfahren für Sachsen zu nutzen? Hier kamen Kim Gerhardt und Stefan Jentzsch vom RKW Sachsen mit praktischen Tipps ins Spiel: Gerhardt informierte über Förderprogramme, und Jentzsch zeigte anhand von multilingualen Lernplattformen, wie man auch die interne Weiterbildung international aufstellt. Besonders spannend: Digitale Lernformate, die internationalen Fachkräften den Einstieg erleichtern und Weiterqualifizierungen bieten.
Das Fazit? Ein inspirierender Vormittag, an dem klare Strategien, neue Fördermöglichkeiten und ein entscheidendes Plus an Weltoffenheit auf die Agenda kamen. Jetzt liegt es an den sächsischen Unternehmen, den Worten Taten folgen zu lassen und internationale Fachkräfte nachhaltig für Sachsen zu gewinnen!